Vor kurzem erreichte das Team von Teresa.AI diese Anfrage einer Angehörigen.
„Liebes Team Teresa.AI
Über den BPW Düsseldorf, habe ich Ihre Teresa entdeckt und würde sie am liebsten mit meinem Vater ausprobieren. Ich habe allerdings keine Informationen gefunden, wie weit sie mit der Entwicklung sind und wann, wie und zu welchem Preis man Teresa.AI nutzen kann?
Herzliche Grüße“
Wir bekommen öfter Anfragen dieser Art. Sie zeigen den Bedarf an Unterstützung, den sich Angehörige wünschen. Für das Team sind die vielen Gespräche mit älteren Menschen wichtig aber insbesondere auch die mit Angehörigen. So gut wie alle waren bisher gerne bereit Auskunft zu geben, warum sie sich für Teresa.AI interessieren. So auch Sabine M. (Name v. d. Red. geändert).
Wie alt ist Ihr Vater und was hat er früher gemacht?
Sabine M.: Er ist 76 Jahre alt. Er war Zahnarzt.
Weshalb haben Sie Interesse an Teresa.AI?
Sabine: Ich wohne in Solingen, er nahe Gießen. Ich mache mir ständig Sorgen um ihn und es lastet auf mir, dass ich mich nie genug um ihn kümmern kann. Obwohl ich ein gutes Netzwerk organisiert habe. Er macht Vieles nicht mehr alleine. Kürzlich hat er das Passwort für das E-Mail-Konto vergessen. Ich habe mich zwei Tage mit dem Support herumgeschlagen. Die waren so nett per Post ein neues Passwort zu versenden. Ich hab ihn jeden Tag gefragt, ob es angekommen ist. Er verneinte das. Als ich ihn zwei Wochen später besuchen konnte, lag auf dem Tisch ein Stapel ungeöffneter Briefe. Einer davon mit dem Passwort.
Wie sieht dieses Netzwerk aus?
Sabine M.: Er hat eine Putzhilfe, die zwei Mal pro Woche kommt, eine Pflege die zwei Mal am Tag kommt, Hygiene zwei Mal pro Woche und Essen auf Rädern und eine Seniorenbetreuerin die zwei bis drei Mal pro Woche zwei bis drei Stunden kommt und die er sogar von früher kennt. Und eine Nachbarin schaut öfter nach ihm.
Interessiert sich Ihr Vater für Technik?
Sabine M.: Früher tat er das sehr. Er hat vor 10 Jahren selbst noch Computer Kurse gegeben. Seit dem Krebstod meiner Mutter vor 4 Jahren hat er die Motivation und den Antrieb verloren. Er geht kaum aus dem Haus.
Bevor wir Ihnen erklären, was Teresa können soll, was würden Sie sich wünschen, dass sie kann?
Sabine M.: Die müsste Schlag und Sturz resistent sein. Früher war er nicht so aber wenn er Sachen vergisst oder etwas nicht klappt, ist er leicht frustriert und schmeißt auch Dinge hin. Und es muss in einem Gegenstand integriert sein den er täglich sicher benutzt – ein Rollator zum Beispiel. Da könnte man ja ein extrem robustes tablet in die Sitzfläche integrieren – so wäre sichergestellt dass Teresa nicht irgendwann in einer Ecke liegt und verstaubt.
Wichtig wäre mir auch dass ich weiß, ob sich was verändert oder er gefährdet ist. Auch wenn das jetzt nach Überwachung klingt. Unsere Nachbarin hat ihm einmal das Leben gerettet, als zwar der Notrufknopf funktionierte aber die Dame die kam, dachte er schlafe. Dabei hatte er Nierenversagen da er zu wenig getrunken hatte. Der Nachbarin kam es komisch vor und sie rief den Notarzt. Das war knapp. Er hat auch einen ganz unregelmäßigen Schlaf. Nachts geistert er rum. Toll wäre auch, dass Teresa beginnende Demenz erkennt. Und dass sie einfache Kommunikation mit der Familie ermöglicht.
Senioren werden immer öfter Zuhause gepflegt.
Bildquelle: matteo-vistocco-u_CvU45FLH8-unsplash
Ruft er Sie von selbst an oder müssen Sie ihn anrufen?
Sabine M.: Früher rief er immer selbst an. Er hat auch viel mit der Enkelin, meiner Tochter (6) Facetime gemacht. Heute kaum noch. Oft liegt das Handy in einer Ecke rum. Als es mal nicht mehr entsperren konnte weil er die PIN vergessen hatte, war er nicht mal wegen meiner Tochter motiviert genug, sich darum zu kümmern. Sein Gedächtnis wird leider auch immer schlechter. Vielleicht liegt es daran.
Wie hat er sich verändert? Kam das schnell?
Sabine M.: Das nachlassende Kurzzeitgedächtnis und die Selbstaufgabe nicht. Das andere schon. Wichtig wäre eine Möglichkeit Teresa anzupassen. Der Gesundheitszustand kann sich schlagartig verändern, so wie es bei ihm war. Man denkt immer das kommt schleichend. Er hat sich sehr nach dem Nierenversagen verändert, nach zahlreichen Krankenhaus und Reha-Aufenthalten. Insbesondere nach den OPs war er sehr apathisch, orientierungslos und man wusste nicht, ob sich das wieder bessert. Das wurde nach dem Tod meiner Mutter schlagartig ganz schlimm, dass er nicht mehr motiviert war, etwas zu tun, nicht einmal mehr essen oder trinken.
Und wenn Sie anruft, spricht er dann gerne mit Ihnen?
Sabine M.: Ja, sehr. Genau genommen hört er gar nicht auf zu reden.
Warum glauben Sie, dass er nicht mehr von sich aus anruft?
Sabine M.: Ich denke manchmal vergisst er es. Ihm ist aber auch alles zu viel. Wenn er bei uns ist, will er schnell wieder nach Hause. Er ist lieber alleine Zuhause als irgendwo anders.
Über was spricht er denn?
Sabine M: Weniger was gerade so passiert ist, als über Vergangenes. Oft wiederholt er sich auch.
Was macht die Seniorenbetreuerin?
Sabine M: Sie ist die einzige, die ihn vor die Tür bekommt oder zu etwas bewegen kann. Naja, die Putzhilfe auch noch etwas. Die Betreuerin unterhält sich mit ihm, trinkt Kaffee, geht mit ihm auf den Friedhof oder Spazieren. Sie ist im Grunde seine psychologische Betreuung, damit er nicht in eine Depression rutscht.
Kennt sie sich mit digitaler Technik aus?
Sabine M: (Lacht) Unsere ist ein Goldstück – da gibt’s ja auch solche und solche – aber sie hat noch nicht mal ein Handy. Viele der Betreuer:innen sind eben auch 50+ und da sind nicht alle so fit in Sachen digitale Kommunikation.t, als über Vergangenes. Oft wiederholt er sich auch.
Unter was glauben Sie, leidet er selbst am meisten oder womit könnte man ihn motivieren?
Sabine M: Er empfindet es als schrecklich nicht mehr nützlich zu sein. Wenn er anderen helfen könnte, wäre er vermutlich glücklicher.
Haben Sie schon einmal nach digitalen Helfern im Internet gesucht?
Sabine M: Ja, vor allem für die Mutter einer Schwägerin, da diese blind ist. Da hat sich in der letzten Zeit ja viel getan – Brillen die Preisschilder vorlesen, KI die an der Stimme erkennen kann wie es einem Menschen gerade geht. In solche Entwicklungen setze ich große Hoffnung. Das in Kombination mit Theresa AI würde viele Angehörige aber auch Betroffene (ich glaube das wäre auch für Angehörige von behinderten Menschen nützlich) eine Sorge nehmen.
Wie haben Sie ansonsten Unterstützung für ihre Situation mit ihrem Vater gesucht?
Sabine M: Wir haben ja so ziemlich alles probiert – von 24-Stunden Betreuung im eigenen Haus, Pflegeheim (in der Kurzzeitpflege – danach war klar dass er das nicht wollte), und schliesslich das Netzwerk aus vielen Helfern. Das menschliche Netzwerk ist es letztlich die ihm ein halbwegs selbstständiges Leben ermöglicht.
War Ihnen bewusst, dass es digitale Hilfen gibt oder stolperten Sie bei der Recherche eher zufällig darüber?
Ich habe danach gesucht, weil ich glaube dass Technik so einiges erleichtern kann und vor allem auch Entfernungen überbrücken kann.
Kennen Sie andere digitale Produkte die speziell für Senioren hilfreich sind?
Nichts was dem nahe kommen würde was für die praktische Anwendung wirklich nützlich wäre. Es gibt viele Einzellösungen, aber damit würde sich ja auch wieder die Komplexität erhöhen und die älteren Menschen möglicherweise überfordern.
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch.
Wir freuen und wenn Sie Ihre eigenen Erfahrungen mit uns teilen. Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf: